"Zappenduster passt nach Klaffenbach wie kein Zweiter! Nach Zappenduster kommt wohl Ofenaus!"

Der Manager aus der Eierkolonie (V. Baller bezeichnete so den stolzen Nachbarort) schießt nun zurück. Im Vorfeld des Basketballspiels zwischen den Nussknackern und den Vitaminballers kracht es gewaltig zwischen den Vereinsbossen...

Aus Neukirchen und Klaffenbach berichten Lutz Latte und Hans-Günther Detlefsen

Die Spieler der Nussknacker bereiten sich auf das Spiel heute Abend 19:00 Uhr vor. Das erste zwischen ihrem Verein und dem Basketballclub aus dem nach Chemnitz eingemeindeten Nachbarschaftsörtchen Klaffenbach.

Den Neuzugang Charly Windelsbleiche fragte BILD zur Rivalität mit dem Nachbarn: "Ich bin seit 2 Wochen hier im Ort, die Klaffenbacher, die mit ihren Fuhrwerken und Handwagen immer mal durch den Ort fahren, habe ich immer gegrüßt. Sie waren nicht unhöflich. Bisher hatte ich keine Ahnung von den Differenzen."

Auslöser des Schlagabtauschs soll der streitbare Nussknacker-Boss Borelli gewesen sein! Doch dieser wehrt sich nun. "Ich habe nur die Eigenständigkeit Neukirchens positiv hervorgehoben und die berechtigte Diskussion um den rechtmäßigen Besitzer des Wasserschlosses angesprochen. So fühlen die Leute nun mal hier im Ort. Deswegen sind wir hier noch lange keine Eierköppe oder Broilergötter. Vielleicht hängt unsere Identität stark mit Hühnern zusammen. Na und? Wir haben wenigstens etwas auf was wir stolz sein können.

Tatsache ist, Klaffenbach hat außer der Klaffenbacher Höhe (Erhebung von 523,40 Metern) nicht viel zu bieten. Von Kaiser Lothar um 12oo als Kloster gegründet und 1543 ausgerechnet durch einen Wolf Hünerkopf gekauft, konnte sich der kleine Ort nie so richtig entfalten. Pest, Dreißigjähriger Krieg, Aufruhr nach der französichen Revolution und jahrelange Frohndienste auf dem Rittergut Neukirchen ließen warfen die Klaffenbacher immer wieder zurück. Im Jahre 1997 endete die leidvolle Geschichte in der Eingemeindung. Der Name Klaffenbach leitet sich von klappernder, murmelnder Bach ab. Wahrscheinlich kommt daher auch die große Leidenschaft der Klaffenbacher, das Murmeln. Seit einigen Jahren versucht man sich dort aber auch in Basketball.

Bleibt ein Streitobjekt. Das Schloss Neukirchen, fälschlicherweise häufig auch als "Wasserschloss Klaffenbach" bezeichnet. Um es kurz zu machen: Wolf Hühnerkopf, Annaberger Münzmeister, errichtete 1550 das Schloss auf der Flurgrenze der beiden Ortschaften. Die längste Zeit war es als Schloss Neukirchen bekannt, erst im frühen 20. Jahrhundert versuchten die Klaffenbacher das idyllische Bauwerk für sich zu vereinnahmen und mehr Eheschließungen im Ort zu ermöglichen oder auch Töpfermärkte veranstalten zu können.

Für den Neukirchner Heinz Böttcher ist die Sache klar: "Das Schloss gehört zu uns wie unsere Eierfarm! Daran ändern auch das Basketballspiel nichts. Ich interessiere mich außerdem überhaupt nicht für Basketball."

Und für Borelli, den Boss der Nussknacker ist auch klar: "Wir brauchen hier keine Almosen. Außer den Hühnern draußen im Wald liegt hier keiner am Boden. Wir haben Geld in der Kasse und wir haben Eier! In jeder Hinsicht."

BILD weiß: Wenn heute abend die Hühnerpest über die Klaffenbacher Höhe kommt, steigt ein sehr brisantes Duell. Angeblich sollen einige Hundert Neukirchener Nussknackerfans frische Eier und halbe Hähnchen in die Halle schmuggeln um sie dann auf die Gastgeber zu werfen.

Hoffentlich kommen die Vereinsbosse noch rechtzeitig zur Besinnung und sorgen bei einem gemeinsamen Bierchen für eine Beruhigung der erhitzten Stimmung in beiden Lagern.

Zuletzt geändert am 16.04.2010 20:54:09 durch BrunoBorelli

Reply to this

View message in thread.

BuzzerBeater Community

Press Blog

Beleidigungen vor dem Schloss-Derby! Hühnerpest trifft auf Murmeldorf...