Am morgigen Samstag steigt das erste Klaffenbacher Lokalderby – und das mal nicht als „Freundschafts“spiel, sondern es geht knallhart um Punkte. Die Klaffenbacher Nußknacker treffen in eigenem Hällchen auf den Aufsteiger Vitaminballers.
Und es geht um die Frage, ob die Vitaminballer vom Klaffenbacher Kirchberg auch im Unterdorf, einem sozialen Brennpunkt, bestehen können. Manager Baller sieht die Partie aber eher gelassen: „Nun ja, das Spiel wird von den Knackern ja ganz schon gepuscht. Public viewing, Derby. Für uns allerdings ist das eher eine unangenehme Auswärtsaufgabe in einer emotionslosen Miniturnhalle gegen einen Gegner, der dort kaum zu knacken sein wird. Unsere Prioritäten liegen woanders – und die Punkte, die wir holen können und müssen auch.“
Die nackten Daten bestätigen das eindrucksvoll oder beängstigend, je nach Sichtweise. Für den Aufsteiger gab es bisher nix zu holen. Einem respektablen Auswärtsauftritt folgte eine krachende Heimniederlage. Die Aufstiegseuphorie ist dem Realismus gewichen – Depressionen und Überlebensängste dominieren. Hinter vorgehaltener Hand wird schon getuschelt, ob den die Vitamine überhaupt ansatzweise konkurrenzfähig in dieser Liga sind, oder ob es nicht eher nach einer Übergangssaison zur finanziellen Stabilisierung aussieht. Klar ist: Hier in der Liga wird, im Gegensatz zur III. Division, gutes Geld verdient. Ob man es ausgeben sollte? Hier ist der vitaminhaltige Manager noch gespalten: „Wir überlegen noch intensiv, ob und an welcher Stelle wir das Team verstärken. Allerdings geht es nicht um kurzfristige Lösungen, sondern um langfristig sinnvolle Investitionen. Es bringt nichts, zähneklappernd und knieschlotternd die Verpflichtungen der Konkurrenz zu beobachten und reflexartig nachziehen zu wollen. Abwarten und Braustolz trinken ist die Devise!“.
Das morgige Klaffenbacher-Duell wird von den Vitaminen ernst genommen, aber nicht überbewertet: „ Kurze Anreise, abschlachten lassen, Bier trinken, heimfahren. Dortmund die Daumen drücken.“, so die Schlussworte des managers. Wie aus dem Umfeld der Obstfreunde zu hören, scheint die Partie des geliebten BVB in der Münchner Arroganz-Arena weit mehr Aufmerksamkeit der Spieler und Verantwortlichkeiten zu beanspruchen, als es eigentlich für die eigene Spielvorbereitung gut wäre. Oft hört man die Worte „Abschenken“, „Zweitteam“ und „Kupferne Kerle“. Man wird sehen. Darüber hinaus muss man eh konstatieren, dass die Aufmerksamkeit der Liga sich nicht auf Derbys konzentriert, sondern nach Übersee in Richtung Utopia. Unter diesem Dunstschleier werden die Vitaminballers weiter Nägel mit Köpfchen machen (wollen) – wenn auch nicht am Samstag.