5.000 Fans belagern die ganze Nacht die eigene Halle
„Unglaublich“, „absolut unverständlich“, „Ich bin entsetzt!“. Aussagen dieser Art hört man seit gestern Abend ständig. Nach dem gestrigen Spitzenspiel der HornyBallers gegen den Erstplatzierten in der Chemnitzer Hartmann Halle ging die knappe Hälfte der anwesenden Fans nicht wie gewohnt einfach nach Hause sondern kampierten die ganze Nacht vor ihrer Heimspielstätte und ließen die Verantwortlichen nicht nach Hause. Weder Securities noch die Polizei, welche zur Schlichtung hinzu gerufen wurde, konnte der aufgebrachten, wenn auch friedlichen Menschenmenge Herr werden und sie zum Abzug überreden.
Ausschlag für den Tumult war der kurz nach dem Spiel bekannt gegebene Abgang von gleich 4 Spielern der Hornys. Unter den Abgang waren beide Starter unterm Korb Xaime Riobo und Ermanno Zanforlin und sogar Publikumsliebling, „Joker von der Bank“ und Horny der ersten Stunde Florian Martens. Ebenfalls unter den Abgängen war Samuel Hascoët, der in der aktuellen Saison hinter Damián Baccareza und Wolf-Peter Kilgert nur noch wenig Einsatzzeit bekam. „Wir verstehen einfach nicht, wie der Verein kurz vor den Playoffs gleich vier Spieler abgeben kann. Wir haben heute den Tabellenführer geschlagen und spielen um den Aufstieg mit, wie kann man da Xaimer abgeben, der zu einem der effektivsten Spieler der gesamten Liga gehört – oder gehört hat.“, sagte Fanbeauftragter Gerald Ecko gestern abend. „Ein kompletter Teamumbau 2 Spieltage vor den Playoffs, die müssen doch spinnen! Die ganze Zeit verstärken wir uns nur punktuell, es ging immer nach oben und nun dieser Mist! Wie sollen wir komplett ohne Center die Playoffs spielen?!“, schimpft ein Trommler, der im Fanforum unter dem Pseudonym „Großer Lachs“ bekannt ist.
Auch heute Mittag, als Manager T. Hess höchstpersönlich vor die Halle trat, beruhigte sich die Situation noch nicht. „Wir sind uns bewusst, dass wir einen großen Einschnitt ins Teamgefüge machen, hoffen aber auch, dass es gleichzeitig ein großer Schritt nach vorne ist.“ , begrüßte er die rund 5.000 teilweise buhenden Fans, „so wie ihr die ganze Zeit an uns geglaubt habt, müsst ihr uns auch jetzt vertrauen. Die Liga hat sich verändert und wir müssen und auch verändern, um den Aufstieg mittelfristig möglich zu machen.“ Das war für einige Fans wie ein schlag ins Gesicht, denn mit einer mittelfristigen Planung schloss Manager Hess den Aufstieg in dieser Saison quasi aus. Trotz lauterwerdender Buh-Rufe und sogar leerer Becher, die Richtung des HonyBaller-Manager flogen, sagte dieser noch, dass die Fans auch mit weiteren Abgängen rechnen müssen, sich aber sicher sein können, dass sowohl Trainerstab als auch Managerteam scouten um eine schlagkräftige Truppe für die nächste Saison aufzustellen. Das war zuviel für die Fans der Hornys, die Stimmung schien zu eskalieren und die Polizei griff energisch ein.
„Es ist schade, dass unser Abgang solche Reaktionen hervorgerufen hat. Unser Weggang zum Ende der Saison war schon länger mit der Vereinsführung abgesprochen und das ganze Team hatte sich zum Ziel gesetzt, zu Hause gegen den Tabellenführer noch mal alles zu zeigen, um den Fans unsere Wertschätzung auszudrücken. Wir hatten eine tolle Zeit hier und werden die niemals vergessen.“, zeigte sich Xaime Riobo sehr bedrückt beim Telefoninterview mit der Redaktion. Überraschend ist, dass selbst Insider der Fangruppe bis zum Schluss dicht hielten und so im Vorfeld nichts über die Abgänge bekannt wurde. Über neue Entwicklungen werden wir natürlich berichten.
Sonderausgabe der Porgen Most